Estland
Dieses Land ist so wundervoll nordisch, bietet so viel Natur und Ruhe und alles was das autarke Camper und Vanlife Herz begehrt. Estland ist unsere neue Liebe.
Mitte August sind wir in Estland angekommen. Wie wohl viele Touristen landeten wir in der ersten größeren Stadt Pärnu. Zuerst war sie für uns die Versorgungsstadt. Im autarken Camperleben heißt es oft zuerst, einen Ort finden indem wir Wasser und Lebensmittel auffüllen, Wäsche waschen und eine SIM Karte besorgen können. Pärnu bietet alles. Im großen Einkaufcenter hatten wir zudem einen tollen Service. Der freundliche Mitarbeiter von Telia hat uns super zu allen Möglichkeiten für ein gutes Internet unterwegs beraten und sogar für uns alles im Smartphone eingerichtet. Im nächsten Laden konnten wir einen neuen mobilen Router günstig erwerben und haben weitere wertvolle Tipps von diesem Mitarbeiter erhalten. Wir merkten sofort, in diesem Land sind wir willkommen und die Menschen sind sehr freundlich.
Angekommen im Land unserer Träume
Doch Pärnu hat auch eine schöne alte Innenstadt mit der skandinavisch angehauchten Hauptstraße mit dem süßen Namen Rüütli und einem fantastischen Lebensmittelmarkt mit sehr leckerem regionalen Angebot. Wir haben dort die best eingelegten leckeren Gurken unseres Lebens gegessen. Da halten sogar die Spreewälder nicht mit. Zudem gab es alle möglichen Sorten von Beeren, frische Sanddorn-, Preiselbeeren, wilde Blaubeeren und mehr. Celia war überglücklich und kaufte viel zu viel.
Nächstes Ziel Ruhe
Nicht weit entfernt von Pärnu fanden wir den Traumplatz, den sich wohl fast jeder Camper wünscht. Direkt am Meer und dennoch geschützt im schönen Kiefernwald. Sauber mit einer Trockentoilette, die sogar einmal die Woche mit frischen Papier ausgestattet wird und gesäubert wird. Feuerstellen, etwas Holz und für jeden Camper genügend Abstand zur nächsten Grill- und Feuerstelle. Dieser Service heißt RMK und ist staatlich eingerichtet und wird vom Land finanziert. Da zahle ich gerne bei den Einkäufen 22% Mehrwertsteuer. Die meisten Menschen gehen respektvoll mit den Plätzen um und nehmen ihren Müll mit.
Wir standen ganz in der Nähe von uralten rustikalen Fischerbooten mit dem Blick auf einen Leuchtturm. Vor uns ein schönes Stück Strand und viele tolle Wildkräuter sogar Meerkohl und Meersenf konnten wir finden. Wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir an diesem Platz viel länger als geplant geblieben sind.
Ganz verrückt wurde es, als sich eine Freundin von Roberto aus Weimar gleich neben uns im Sand festgefahren hat. Mit dabei eine weitere Freundin, welche schon Estland erfahrend ist. Eine neue Freundschaft ist entstanden und wir reisten für eine ganze Weile gemeinsam in diesem bezaubernden Land weiter.
2300 Inseln und wir entscheiden uns für Hiiumaa
Unsere neue Freundin vom Stallluft Hopfengarten empfahl uns die Insel Hiiumaa und so fuhren wir gemeinsam auf die Insel. Sie ist etwas größer im Vergleich als Rügen und die zweitgrößte Insel von Estland. Sie gehört zu den Moonsund-Inseln. Auf ihr wohnen gerade mal etwas über 11.000 Einwohner und so ist auch sie für Ruhe Suchende die richtige Wahl. Dabei besitzt sie sogar einen kleinen Flughafen in Kärdla mit Anschluss nach Tallinn, mehrere Brauereien und einige Leuchttürme.
Wir haben den Leuchtturm Kõpu besucht und sind ihn sogar bestiegen. Das ist wirklich eine Herausforderung und nur für höhentaugliche und fitte Leute etwas. Der Aufstieg entbehrt jeder Norm und ist wohl einzigartig.
Wir genossen auch auf Hiiumaa die Stille und die Natur am Meer sowie den tollen Service der RMK Plätze und blieben bis die Saison auf Hiiumaa endete. Achtung im September schließen viele Läden eher oder komplett, ebenso die Campingplätze auf der Insel. Da die Temperaturen kühler wurden und wir auf der Suche nach einer Waschmaschine und nach einer Dusche waren, verließen wir im September die Insel.
Haapsalu eine wundervolle Entdeckung
Die Stadt vor der Insel hatten wir erst als Versorgungsstadt ausgewählt, doch ein Spaziergang im älteren Teil der Stadt überraschte uns. Sie besitzt eine schöne Burgruine, ein tolles Bahnhofsgebäude mit einer Ausstellung von einer alten sowjetischen Dampflok und einem Güterzug, wundervolle Holzhäuser, eine traumhafte Strandpromenade mit alten kaiserlichen Gebäuden. Haapsalu ist ein Kurort und hat den Charme der Bäderarchitektur vergangener Zeiten. Wir gönnten uns einen Besuch im Restaurant/Café Hapsal Dietrich mit deutscher Vorgeschichte. Wir können Dir einen Besuch absolut empfehlen. Die Küche ist außergewöhnlich lecker und kreativ, ebenso die Getränke. Hier geht es zum Hapsal Dietrich
Nach den schönen Tagen auf der Insel und in Haapsalu verabschiedeten wir uns von unserer Freundin Stefanie und ihrem Sohn und steuerten unser nordöstlichstes Ziel der Reise für das Jahr 2024 an, die Hauptstadt Tallinn. Zu ihr gibt es einen eigenen Blogbeitrag, denn diese wundervolle Stadt sprengt sonst diesen Blogbeitrag.
Falls Du in der Nähe von Weimar und Thüringen lebst oder vorbeikommst, empfehlen wir Dir einen Besuch bei Stefanie auf ihren Hof. Sie bietet schöne Naturangebote mit Tieren an für Erwachsene und Kinder, sowie Bauernhofpädagogik. Sie ist ebenfalls Vanliferin und Freigeist und kann Dir auch viel über ihre Reisen erzählen. Auf ihrer Website Stalluft findest Du mehr zu ihr: Hier geht es zu Stefanie