Lettland

Osteuropäischer Charme zwischen alter Geschichte, wundervoller Natur und aufstrebender neuer Moderne schwenkt Lettland hin und her. Für Camper ist Lettland ein schönes, freies Land mit vielen Möglichkeiten.

Vom litauischen Palanga über die Autobahn A13 waren wir im Nu über die Grenze nach Lettland gefahren. Nach der Grenze präsentierte sich ein völlig anderes Land. Die erste Stadt, die wir erreichten war Liepāja, die drittgrößte Stadt des Landes und direkt an der Ostsee gelegen. Die Wohnsiedlungen zeigten sich in alter Ostblockart und jeder Balkon war nach seinem Bewohner gestaltet. Die Straße führte an einer riesigen Kaserne vorbei.

Gruselig und fazinierend zugleich

Am Strand angekommen, machten wir Bekanntschaft mit viel Beton, aber auch einer alten Straßenbahn, die am Strand stand und die recht militärische Stimmung auflockerte. Das ist auch gut so, denn Liepāja hat viel zu viel militärische Geschichte nach unserem Geschmack. Der Hafen war sehr lange Zeit Stützpunkt der sowjetischen Marine. Ein Teil der atomaren U-Boot Flotte lag hier kampfbereit vor Ort.

Wir konnten direkt am Strand den nun Lost Place Karosta, den Kriegshafen besuchen. Er entstand 1890 auf Befehl von Zar Alexander dem III. und wurde als eigene Militärstadt aufgebaut. Es ist eine riesige Bunkeranlage, die frei zugänglich ist und ein schauriger Ort zum herumklettern und erkunden. Ansehen und froh darüber sein, dass hier alles nun verfällt und keinen Nutzen mehr hat, das haben wir nach der Besichtigung des Geländes gedacht.

Traumhafte Stellplätze am Meer

Nach so viel Beton und Militärgeschichte sehnte es uns nach idyllischer Natur und diese fanden wir bei Užava im Küstenwald. In Lettland ist Campen mit Zelt im Wald erlaubt. Wohnmobile und Vans dürfen auf den ebenfalls kostenlosen Parkplätzen stehen. Oft sind zudem Trockentoiletten und Sitzmöglichkeiten in der Nähe. Lettland ist ein Camper freundliches Land. Wir fühlten uns sofort wohl und blieben an diesem schönen Standort länger. Arbeiten konnten wir außerdem auch gut im Van an diesem Küstenstreifen.

Um uns herum wuchsen Felder von Bärentrauben. Eine Beere, die viele nicht kennen, jedoch zu den Heidekrautgewächsen gehört, wie auch die Blaubeere und Preiselbeere. Sie sieht letztere sehr ähnlich, jedoch ist ihr Geschmack völlig anders und delikat besonders. Ein Wildkräuter Paradies für Celia, so dass sie gleich traditionelle Pankukis mit Bärentraubenfüllung zubereitete. In Užava gibt es ein wundervolles Pankukihaus namens Berzos. Dort haben wir dann gleich zu einem Kwass (traditionelles Brotgetränk in Lettland) noch einmal die einheimischen Pfannkuchen probiert. Hier geht es zum Café.

Vom Meer zu Seelandschaften, Lettland hat tolle Naturorte

Das lecker Kwass wurde in Ventspils gebraut. Diese Stadt war unser nächstes Ziel in Lettland. Allerdings suchten wir uns ein ruhigeres Plätzchen außerhalb am See Busniku Ezers aus. In der Nacht genossen wir die ruhige Stimmung. Am Tag allerdings ist dieser See ein beliebter Badeort und ein Anglerparadies. Es kamen bis in den Abend hinein viele Gäste. Doch so konnten wir uns schon einmal auf die Großstadt Riga einstimmen. Diese wundervolle Stadt erhält einen eigenen kompletten Blogbeitrag. Da gibt es viel zu berichten.