Litauen
Litauen mit dem besten Strand, den wir je an der Ostsee besucht haben. Dieses Land wird unterschätzt und ist mit dem Camper eine Reise wert.
Roberto wollte eigentlich gar nicht in Litauen halten und nur durchfahren. Doch in Litauen wartete eine Überraschung auf uns. Vom polnischen Sulwalki aus sind wir zur litauischen Grenze gefahren und fanden uns plötzich auf einer riesigen Baustelle wieder. Der Grenzübergang befand sich zwischen Baggern, alten Zollgebäuden und vielen Bauschildern, hier hat das Land Großes vor.
Erst einmal waren wir enttäuscht
Nach der polnisch litauischen Grenze sind wir abgebogen auf die Bundesstraße, da die Autobahn A5/E67 in Richtung Kaunas noch nicht fertig war. Jedoch war dies nicht die beste Entscheidung. Die Straßen befanden sich in einem schlechten Zustand und wir wurden heftig durchgerüttelt. Hinter Marijampolė bogen wir ab auf die Bundesstraße 137 Richtung Jurbarkas. Dieser Ort ist ein kleiner Lichtblick in einer Region, die sehr abgehängt scheint. Wir überquerten den Fluss die Memel und fuhren weiter die Straße 198 von Jurbarkas Richtung Klaipėda.
Mit Abstand sind wir an der russischen Enklave um Kaliningrad herumgefahren. Um uns herum unsagbar viele Felder, endlose Weiten, kaum Bäume sondern riesige landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Luft roch nach Getreide, denn es war gerade Erntezeit. Überaus glücklich waren wir, als wir endlich die Autobahn A1 erreicht hatten.
Diese war nach der Strecke eine Wohltat. Verrückt war allerdings, dass es auf der Autobahn eine Abfahrt nach links über alle Fahrstreifen gab. Diese führte über den Gegenverkehr zu einem Ort auf der linken Seite, obwohl auch in Litauen der Rechtsverkehr gilt. Eine gewagte Sache da abzubiegen.
Ruhige Nacht am Friedhof
Um Klaipeda herum nahm der Verkehr zu, ebenso die Gewerbegebiete und die Moderne. Wir fuhren weiter und entschieden uns, da die Nacht schon sehr fortgeschritten war, in Palanga zu übernachten. Neben einem Friedhof fanden wir ein ruhiges Plätzchen zum nächtigen.
Am nächsten Tag stellten wir fest, dass der Ostseestrand nicht weit entfernt war und nach einem arbeitsreichen Tag genossen wir unseren Feierabend bei einem fantastischen Sonnenuntergang an einem traumhaften Strand. Roberto ging sogar noch baden. Allerdings musste er sehr weit ins Wasser laufen, um etwas Tiefe zu erhalten. Also der perfekte Badeort für Familien, keine Steine, recht flach, herrlich weicher heller Sand und zudem viel kostenfreier Service.
Palanga ist die Ostseeperle von Litauen
Wir haben Umkleideboxen entdeckt, viele Mülleimer, kostenlose nahe Toiletten, Schließfächer und sogar eine Trinkwassersäule, falls jemand Durst hat. Es gab Bänke am Strand und in großen Abständen Strandbars. Der Strand war absolut sauber. Einen besseren Ostseestrand habe ich in noch keinem Land bisher gesehen.
So entschieden wir uns länger zu bleiben. Am nächsten Tag nach der Arbeit wollten wir uns dann die Stadt ansehen. Von unserem Stellplatz aus wanderten wir 4 Kilometer in die Innenstadt bis zum Schloss.
Dort hörten wir uns zufällig kurz ein kleines klassisches Konzert an, bewunderten den Rosengarten und den Park.
Dein nächstes Urlaubsziel ist Palanga!
Als wir aus dem Park Richtung Strand liefen, ertönte die nächste Musik und Menschen tanzten beschwingt dazu. Am Strand angekommen, sahen wir den nächsten tollen Sonnenuntergang. Diesmal auf der großen Seebrücke mit Seemanns Musik. Ein älterer Herr spielte auf seinem Akkordeon. Schöner hätte ein Sonnenuntergang nicht sein können.
Aber die Nacht war noch nicht zu Ende. Nun liefen wir von der Brücke aus die Partymeile entlang. An jeder Ecke andere Musik, tanzende Menschen, ein Riesenrad, verführerische Stände mit süßen oder herzhaften Leckereien, Hochzeitsgesellschaften und Jungfrauenabschied, viele Restaurants und überall lachende glückliche Gesichter.
Palanga ist der Urlaubsort in Litauen. Es war eine unwissende, aber grandiose Entscheidung in Palanga gestoppt zu haben. Wir waren überglücklich und haben jeden Minute in Palanga genossen.