Westschären Schweden Tour mit Norwegen zum schnuppern 

 September 2022

 Wir hatten uns versprochen Schweden bald wieder zu besuchen und nur zwei Monate später Anfang September machten wir uns schon wieder auf die Reise.

Diesmal wollten wir die A7 meiden und haben eine Fähre von Swinemünde in Polen nach Malmö gebucht. So fuhren wir die Autobahn in Osten von Deutschland entlang. Zuerst besuchten wir auf Rügen, den Vater von Celia, der die Feriensiedlung Schwalbennest am Bakenberg betreibt. Wir hatten einen guten Stellplatz für die Nacht, verbrachten einen schönen Tag mit der Familie und fuhren entspannt nach Polen zum Hafen. Die Fähre war günstig und das sah man ihr leider auch an. Sie war schon sehr in die Jahre gekommen, das deutsche Bordpersonal nicht besonders motiviert und das Essen schmeckte eher nach Gummi ohne Geschmacksrichtung. Um günstig nach Schweden zu kommen, können wir sie empfehlen. Jegliche Erwartungen sollte man aber herunterschrauben und sich sein Picknick lieber vorher einpacken.

Mit guter Laune in Schweden gelandet und gleich gesündigt.

Die Vorfreude auf Schweden und der Blick auf die Øresundbrücke hebte unsere Laune enorm. Wir legten in Malmö an und machten uns auf den Weg über die E6 Richtung Göteborg. Roberto dürstete es nach Kaffee und wir landeten für eine Rast im Espresso House. Dort gab es nach unserer Meinung die leckersten Zimtschnecken von Südschweden. Sie wurden warm mit einem duftenden Hauch Zimt serviert. Das war uns ausnahmsweise eine Sünde wert. Auf dieser Tour wollten wir noch ein ganz Stück weiterkommen als im Juli und so fuhren wir diesmal gleich am Anfang einige Kilometer mehr.
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Erster Campingplatzaufenthalt für Master Ole

Auch neu auf dieser Tour war die Entscheidung uns ein paar Nächte auf einem Campingplatz zu gönnen. Wir entschieden uns für den wundervollen Ort Fjällbacka in der Provinz Bohuslän und hatten Glück. In der Nachsaison konnten wir uns einen Platz ergattern. Der Campingplatz in Fjällbacka ist eher klein aber wundervoll gelegen in den Steinhügeln und -bergen der Westschären, umgeben vom Meer.

Die Sanitäranlagen waren top und komplett neu, die Betreiber sehr freundlich. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Der Ort Fjällbacka ist so schön, so dass auch der Star Ingrid Bergmann damals regelmäßig ihren Urlaub an diesem malerischen Platz verbrachte. Ein paar Infotafeln und eine Skulptur erinnern an Sie und erzählen ihrer Verbundenheit zu diesem Ort. Vermutlich hat sich seitdem wenig in Fjällbacka verändert. Wir schlenderten die kleinen Straßen entlang und genossen den Spätsommer.

Doch auch um diesen wundervollen Ort herum gibt es reichlich zu bestaunen. Wir erkundeten den Drehort von Ronja Räubertochter, den Kungsklyftan. In einer felsigen schmalen Schlucht klemmt ein riesiger Stein zwischen den Felswänden fest, ein Fotomotiv von großem Reiz und ein toller Platz für Stein- und Felsliebhaber. Celia wurde wieder zum Kind und hüpfte vergnügt die natürlichen Steintreppchen hinauf und wieder hinunter. Danach erklommen wir den großen Berg, den Vetteberget und erfreuten uns einer fantastischen Aussicht über den Ort und den Westschären.

Zu unserer Freude entdeckten wir die ersten Schlehen und auch eine große Menge an Wacholdersträuchen. Die Wanderung über den Vetteberget empfehlen wir absolut weiter. Die wechselnde Vegetation, die schönen Felsen, die kleinen Bergseen in der Nähe des Plateaus, die Aussicht auf das Meer, der Abstieg durch den Wald und der Rückweg vorbei an den bunten schwedischen Häusern aus Holz bieten einem Wanderer alles, was sein Herz begehrt.

Fjällbacka hat uns in seinen Bann gezogen und es fiel uns schwer, diesen traumhaften Ort zu verlassen.

Norwegen zum Schnuppern

Ungeplant ist immer am schönsten. Wir stellten fest, dass wir nur noch einen Sprung auf der Landkarte von Norwegen entfernt waren und so beschlossen wir Fredrikstad zu besuchen. Die meisten Reisenden auf den Weg nach Norwegen fahren an dieser interessanten Stadt vorbei. Doch der Halt lohnt sich. Fredrikstad hat eine besonders angelegte Festung und Altstadt genannt Gamlebyen, die in einer Sternzackenform abgesichert ist mit süßen kleinen Lädchen, Cafés und Ateliers. Wir liefen die Festung entlang, bestaunten die Kanonen und sahen uns die schönen liebevollen Erzeugnisse der regionalen Händler an. Danach beschlossen wir weiter zu fahren, um unser Nachtlager zu suchen.

Wir blieben auf der norwegischen Seite und stoppten spontan in der Stadt Halden. Weit oben auf dem Berg von Halden thront die Festung Fredriksten über den Idefjorden. Wir hatten die große Anlage fast für uns allein, denn das Wetter war leicht regnerisch und windisch. Das störte uns aber nicht im geringsten. Wir erklommen die steinigen teils überwachsenen Wege und genossen die Aussicht über den Fjord. Ganz in der Nähe fanden wir dann auch einen schönen Stellplatz an einem See und verbrachten da eine ruhige Nacht.

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Große Aufregung am nächsten Morgen.

Beim morgendlichen Spaziergang konnten wir unsere Entdeckung nicht fassen. In der Wiese stand ein riesiger Pilz. Wir waren erst nicht sicher, ob er wirklich echt war. Aber er war es. Roberto kennt sich mit Pilzen aus und weiß, dass wenn er einen Schwamm hat, essbar ist und so wurde er mitgenommen. Bei der nächsten Rast mit einem kleinen Spaziergang durch den Wald fanden wir immer mehr dieser Exemplare. Das Sammelfieber hatte uns erwischt und wir konnte kaum so viel tragen, wie wir Pilze fanden. Auch wenn viele madig waren, so konnten wir dank der Menge uns eine gute Mahlzeit davon zubereiten. Die Weiterfahrt am Rande von Norwegen Richtung Schweden verlief über die Straße 21. Danach bogen wir auf die kleinere Straße 106 ab und hätten beinahe die Grenze verpasst, da sie so unscheinbar war.

Paddeltour auf dem Store Le

Unser nächstes Ziel war die Villa Smile bei Nössemark im Dalsland. Dort hatten sich vor vielen Jahren zwei Thüringer niedergelassen, ein Haus und später noch mehr Land und Häuser gekauft, dann Tiere und auch Paddelboote. Da es Freunde von unseren Freunden sind, war klar wir müssen sie besuchen. Die Freude war groß und unser Stellplatz gesichert. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, ein Paddelboot auszuleihen und den Stora Le zu befahren.

Das Wetter war wieder fantastisch, die Sonne strahlte und wir glitten wunderbar über das Wasser. Eine Insel der Unzähligen suchten wir uns für unser Picknick aus. Dabei hätten wir nicht viel zu essen mit nehmen brauchen. Die Insel war überzogen von Blaubeer- und Preiselbeersträuchern voll mit Früchten. Das nächste Sammelfieber hatte uns erwischt und wir naschten beherzt wie die Wildtiere Beeren. Von Katharina und Maik verabschiedeten wir uns nach einem schönen thüringisch-schwedischen Plausch und nahmen noch Katharinas selbst hergestellten Apfelsaft mit.

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